Der folgende Artikel gibt einen Überblick zum Minimalbetrieb- Konzept. Das detaillierte Konzept können Sie als PDF herunterladen.
Ausgangslage/Vorgeschichte
Ende 2022 wurde das Waldbad geschlossen. Aufgrund der finanziellen Lage der Stadt war klar, dass ein Neubau die nächsten 10 bis 20 Jahre nicht finanzierbar ist und auch eine umfangreichere Sanierung von der Stadt nicht geleistet werden kann. Der Förderverein engagierte sich deshalb für einen Teilbetrieb des Bades. Im Juli 2024 beauftragten schließlich die Stadträte den Förderverein, ein detailliertes Konzept für eine Wiedereröffnung vorzulegen.
Konzepterstellung
Die Aufgabe war nicht leicht, wir haben sie jedoch mit Bravour gelöst. Ein Arbeitskreis mit Projektleitern für die verschiedenen Teilbereiche wurde umgehend gebildet.
Mit Herrn Pickel, Geschäftsführer der L&P Beratende Ingenieure Bäderbau, einem Experten in Sachen Bädersanierung, dem Stadtwerksleiter Herrn Lechner und unserem Bürgermeister, Herrn Pötzsch, haben wir noch Anfang August das Bad besichtigt und eine detaillierte Bestandsaufnahme gemacht.
Die Stadtwerke stellten zudem ausführliche Unterlagen der bisherigen Einnahmen und Ausgaben zur Verfügung. Wir holten bei Fachfirmen Angebote für die Instandsetzungsarbeiten ein. Zusätzlich entwickelten wir noch etliche Ideen, um die Kosten für den Betrieb zu senken. Angebote, Gutachten, Ideen und das Zahlenwerk der Stadtwerke flossen dann in unser Konzept ein.
Das Konzept berücksichtigt sehr detailliert alle Aufgaben, Einnahmen und Kosten, mit denen, beim momentanen Stand des Bades zu rechnen ist.
Aktueller Zustand
Von den 5 Becken können nur zwei mit vertretbarem Aufwand wieder in Betrieb genommen werden: das Sportbecken und das Sprungbecken.
Wellenbecken, Nichtschwimmer- und Kleinkinderbecken wären nur mit einigen Millionen Euro aktivierbar und können daher vorerst nicht in Betrieb gehen.
Konzept in aller Kürze
Das Sportbecken bleibt erhalten, das Sprungbecken wird zum Nichtschwimmerbecken. Die restlichen Becken bleiben geschlossen. Um die Instandsetzung möglich zu machen, muss der Förderverein die Finanzierung der benötigten ca. 600.000 € durch Sponsoren sicherstellen und während der Instandsetzung zahlreiche ehrenamtliche Arbeiten im Bad übernehmen. Als Betreiber übernehmen die Stadtwerke die Kosten für den laufenden Betrieb.
Konzept im Detail
Beckennutzung
- Das Sportbecken bleibt in der jetzigen Form mit einer Wasserfläche von 1.000 m² erhalten.
- Das Sprungbecken wird zum Nichtschwimmerbecken umgebaut. Dazu wird ein schräg abfallender Zwischenboden eingezogen, der die Wassertiefe verringert. Das Becken hat dann eine Tiefe von ca. 30 cm auf der einen Seite und ca. 135 cm auf der anderen.
Mit einer Wasserfläche von ca. 300 m² bietet es ausreichend Fläche als Nichtschwimmerbecken. Der Zwischenboden kann zurückgebaut werden. - Taucher können nach wie vor das Sprungbecken außerhalb der regulären Öffnungszeiten nutzen. Der Raum unter dem Zwischenboden ist über Öffnungsluken zugänglich.
Bei ausreichenden Finanzmitteln planen wir auch noch folgende Maßnahme (diese ist jedoch in der nachfolgenden Kostenaufstellung noch nicht eingerechnet):
Für Kleinkinder könnte eine kleine Wasserspielanlage mit Frischwasseranschluss ohne Umlauf installiert werden.
Sanierung der Technik
Teile der Badewasseraufbereitung müssen komplett erneuert werden, ein Großteil kann aber auch für den zukünftig geringeren Wasserdurchlauf optimiert werden. Die Umwälzpumpen können durch ortsansässige Firmen überprüft und gewartet werden.
Sanitäranlagen und Gelände
Große Teile der Gebäudeanlagen können mit geringem Aufwand saniert werden wie z.B. das WC am Becken. Der Förderverein würde diese Arbeiten und auch die gärtnerische Pflege des Freigeländes mit freiwilligen Helfern und ortsansässigen Firmen, die uns hierbei kostenlos unterstützen werden, ausführen.
Öffnungszeiten
Für die Planung der Öffnungszeiten haben wir die Besucherzahlen der letzten Betriebsjahre analysiert und dementsprechend angepasst. Diese Regelung erlaubt uns, mit einem Minimum an Personal auszukommen.
- Montags ist für die Öffentlichkeit geschlossen. Schulen und Vereine können dann das Bad mit Eigenaufsicht durch einen Rettungsschwimmer nutzen.
- Dienstag bis Sonntag wird das Bad für 5 1/2 Stunden geöffnet.
- Im Zeitraum Juni bis Mitte August wird Samstag, Sonntag und an Feiertagen 9 Stunden geöffnet.
- In den gesamten Pfingstferien und in den Sommerferien bis Mitte August öffnet das Bad ebenfalls 9 Stunden.
- Bei Schlechtwetter bleibt das Bad geschlossen.
Geplante Öffnungszeiten für 2025 (Grün = 9 Stunden, Blau = 5,5 Stunden):
Eintrittspreise
Die Preise orientieren sich unter anderem auch an den Eintritten der umliegenden Bäder. Sie entsprechen dem Stand vor Corona und sind dementsprechend wie folgt:
- Kinder/Erwachsene bis einschl. 16 Jahre:
2,- / 4,- Euro
- Familientageskarte:
14,- Euro
- Zehnerkarten Kinder/Erwachsene:
18,- /36,- Euro
- Saisonkarte Kinder/Erwachsene:
60,- / 100,- Euro
- Familienjahreskarte 2/3 Kinder:
120,-/130,- Euro
Eigenleistung Förderverein
Der Förderverein unterstützt die Stadtwerke und die Stadt ehrenamtlich mit den Arbeiten für die Instandsetzung zur Badesaison 2025 und für den laufenden Betrieb in den folgenden Jahren. Er erbringt unentgeltlich u. a. folgende Leistungen für das Bad:
- Hilfsarbeiten bei Instandsetzung der Becken (Fliesenlegerarbeiten) und der Sanitärarbeiten
- Pflege der Grünflächen, Heckenrückschnitt etc. zum Saisonbeginn
- Reinigungsarbeiten für die Eröffnung der Badesaison
- Angebotseinholungen und Preisverhandlungen mit den Lieferanten für die technischen Anlagen
- Beschaffung der Finanzmittel zur Instandsetzung
- Bewerbung des Jahreskartenverkaufs bei Firmen
- Öffentlichkeitsarbeit
– um Spenden und freiwillige Helfer werben
– Werbung zur Eröffnung, zu Sonderveranstaltungen und Waldbad allgemein - Stellung zusätzlicher Rettungsschwimmer für die Aufsicht in Spitzenzeiten
- Reinigung und Kontrollmaßnahmen beim Zwischenboden im neuen Nichtschwimmerbecken (durch die Taucher der Moon-Divers)
Finanzbedarf für die Instandsetzung für 2025
- Sportbecken
27.000 Euro
- Nichtschwimmerbecken (altes Sprungbecken):
301.000 Euro
- Sanitäranlagen, Gelände (Eigenleistung Förderverein/Freiwillige):
0 Euro
- Technik (Filter, Pumpen, Chlorsystem, Elektrik etc.):
225.000 Euro
- Ingenieurleistungen (Beratende Betreuung):
25.000 Euro
In Summe
578.000 Euro
Finanzierung der Kosten
Die Instandhaltungskosten müssen über Spenden bzw. Sponsoring ortsansässiger Firmen und Privatpersonen gedeckt werden. Zum Zeitpunkt der Abstimmung im Stadtrat, am 14.11.24 lagen uns bereits Zusagen in Höhe von ca. 300.000 Euro vor, also mehr als die Hälfte der Kosten.
Betriebsdauer
Diese erhebliche Summe an Spendengeldern und auch der enorme Arbeitsaufwand an ehrenamtlicher Tätigkeit ist natürlich nur sinnvoll, wenn das Bad nach der Instandsetzung von den Stadtwerken auch über einen längeren Zeitraum betrieben wird. Wir rechnen hier mit mindestens 8 Jahren.
Betriebskosten
Wir haben auf Basis der bisherigen Betriebsjahre eine detaillierte Kalkulation der zu erwartenden Kosten für 2025 vorgenommen und dabei auch Preissteigerungen, Lohnerhöhungen etc. berücksichtigt. Für den laufenden Betrieb kommen wir auf ein zu tragendes Defizit von ca. 108.000, – Euro für 2025.
Im Gespräch mit den Stadtwerken haben wir auch mit den von den ihnen genannten Zahlen parallel die zu erwartenden Kosten berechnet und kommen dabei auf ein Defizit von ca. 228.000,- Euro. Die Differenz ergibt sich hauptsächlich aus unterschiedlichen Einschätzungen zu Besucherzahlen, Personal-, Energie- und Wasserkosten.
Instandhaltung 2026 und weitere Jahre
Um die Instandsetzung für die Folgejahre zu sichern, wird der Förderverein Werbeflächen im Waldbad an Sponsoren vermitteln. So ist auch es auch kleineren Betrieben möglich, mit ihrer Werbung unser Waldbad zu unterstützen.
Betreibermodell
Die Stadtwerke bleiben Betreiber des Bades. Damit sind die Stadtwerke auch weiterhin Arbeitgeber für das hauptamtliche Personal.
Zeitplan
Selbstverständlich können wir erst starten, wenn die Finanzierung der Instandsetzung sichergestellt ist. Unser Ziel ist es, dass das Waldbad im Mai 2025 im Minimalbetrieb öffnet und alle Waldkraiburgerinnen und Waldkraiburger, Familien, Schüler und Schülerinnen wieder eine Möglichkeit zur Freizeitgestaltung und zum Schwimmen in ihrer Stadt haben!